Modellbahn Signale richtig aufstellen

Ausfahrsignale in einem Bahnhof
Signale steuern den Bahnverkehr und dürfen auf keiner Modelleisenbahn fehlen.

Die Signale auf der Modelleisenbahn sind elementar, um den Eisenbahnverkehr wie beim Vorbild zu leiten. In unserem vorherigen Beitrag haben wir bereits die verschiedenen Signalsysteme in Deutschland vorgestellt.

In der Praxis stellen sich Modellbahner oft die Frage wie man den eigenen Bahnhof vorbildgerecht mit Signalen ausstattet. Je nach Signaltyp gibt es dabei unterschiedliche Vorschriften zu beachten. Anhand einfacher Beispiele möchten wir Ihnen die korrekte Aufstellung von Form- und Lichtsignalen verdeutlichen.


Formsignale richtig aufstellen

Abb. 1: Ein kleiner Bahnhof mit Formsignalen.

Das wohl bekannteste Formsignal ist das Form-Hauptsignal mit den Signalbildern Hp0 und Hp1 und ggf. auch mit Hp2. Das Signal ist ein Hauptsignal und regelt, ob ein Gleis befahren werden darf. Das Signal findet man auf der Modellbahn als Ein- und Ausfahrsignal oder als Blocksignal auf der freien Strecke.

Zusätzlich muss bei Form-Hauptsignalen im Bahnhof auch ein entsprechendes Gleissperrsignal aufgestellt werden. Gleise ohne Hauptsignal, wie bspw. im Bereich von Verladegleisen, müssen grundsätzlich mit einem Gleissperrsignal gesichert werden. Das Sperrsignal gibt es in zwei Varianten: als Form-Sperrsignal mit Mast oder als Zwergsignal.

Abb.1 zeigt einen kleinen Bahnhof mit vorbildgerechter Signalisierung in der gezeigten Fahrtrichtung. Das Einfahrsignal regelt die Zufahrt zum Bahnhof, das Gütergleis ist durch das Sperrsignal gesichert. Die beiden Vorsignale kündigen dem Lokführer die Signalstellung der Hauptsignale an. Die beiden Hauptsignale sind zusätzlich durch Gleissperrsignale für Rangierfahrten gesichert. Weil das rechte Gleis nur mit Langsamfahrt befahren werden darf, ist dort ein zweiflügeliges Formsignal aufgestellt.

Weitere Varianten und Kombinationen der Formsignale

Neben dem stark vereinfachten Beispiel gibt es noch weitere Formsignale, die im Bahnalltag eingesetzt werden bzw. wurden. Das Form-Hauptsignal wird oftmals auch direkt mit einem Vorsignal zusammen aufgestellt. Die Aufstellung des Vorsignals hängt immer mit dem Blockabstand und dem nächsten Hauptsignal zusammen, sodass es hier auf den Abstand zum nächsten Block ankommt. Die Formsignale gibt es außerdem als Ausführung mit Schmal- oder Gittermast – je nach dem ob das Signal zwischen zwei Gleisen oder rechts neben dem Gleis steht. Auch die Montage von Formsignalen an einer Signalbrücke ist möglich.


Lichtsignale richtig aufstellen

Abb. 2: Ein kleiner Bahnhof mit Lichtsignalen.

Im Laufe der Zeit wurden die mechanischen und wartungsintensiven Formsignale durch Lichtsignale ersetzt. Prinzipell funktioniert die Aufstellung ähnlich zu den Formsignalen. Es gibt jedoch einige Besonderheiten und Vereinfachungen, wie wir am folgenden Beispiel zeigen.

Abb. 2: Das Einfahrtsignal regelt die Zufahrt zum Bahnhof. Das Kopfgleis ist mit einem Licht-Sperrsignal gesichert. Die beiden Vorsignale kündigen dem Tf den Fahrbefehl für das Ausfahrsignal an. Das Ausfahrsignal kann neben Hp 0, Hp 1 und Hp 2 auch die Rangiersignale Sh0 und Sh1 anzeigen und muss deshalb nicht durch ein weiteres Rangiersignal abgesichert werden.

Weitere Varianten und Kombinationen der Lichtsignale

In unübersichtlichen oder besonders anspruchsvollen Streckenabschnitten werden zwei Vorsignale vor einem Hauptsignal aufgestellt. Das zweite Hauptsignal wird auch als „Wiederholer“ bezeichnet und ist durch eine kleine weiße Lampe oben links gekennzeichnet.

Ausfahrsignal mit Vorsignal: Das Hauptsignal kann je nach Blockabstand zum nächsten Hauptsignal bereits das Vorsignal am selben Mast tragen und somit schon frühzeitig den nächsten Fahrbefehl anzeigen.

Vorsignal mit Kennlicht: In unübersichtlichen oder besonders anspruchsvollen Streckenabschnitten werden zwei Vorsignale vor einem Hauptsignal aufgestellt. Das zweite Hauptsignal wird auch als „Wiederholer“ bezeichnet und ist durch eine kleine weiße Lampe oben links gekennzeichnet.

Signalbrücke: Je nach Situation ist kein Platz vorhanden um einen Signalmasten zwischen zwei Gleisen aufzustellen. In solchen Fällen kommt eine Signalbrücke zum Einsatz.


Weiterführende Informationen zur Signalaufstellung

Neben den hier vorgestellten Signalen und Aufbauszenarien, gibt es noch zahlreiche weitere Signale, Vorschriften und Ausnahmen. Nicht umsonst gibt es bei der echten Bahn eine umfangreiche Schulung im Bereich der Signale, sowie umfassende Bücher und Websites zu diesem Thema. In diesem Blogbeitrag haben wir Ihnen die Basics für Ihre heimische Modellbahn vermittelt. Die gängigen Signale der Modellbahn Anbieter können Sie damit vorbildgerecht aufstellen. Wenn Sie sich noch weiter informieren möchten, dann haben wir Ihnen im Folgenden einige interessante Inhalte zusammengestellt:

DB Schulungsfilm: „Markus und die Sprache der Signale“ (1997)

Bücher zum Thema Signale

6 comments

  1. Ich hätte da auch mal eine Frage ich habe meinen Bahnhof aus platzgründen mit kurvenweiche befahrbar gemacht nun stelle ich mir die Frage wo jetzt ein Einflügeliges und wo ein Mehrflügeliges Formsignal hin muss da das ja alles an sich in einer Kurve liegt….

    1. Je stärker gebogen der Fahrweg, desto langsamer muss er befahren werden. Man kann ja auch Zs3-Blechschilder anbringen, welche eine andere Geschwindigkeit als 40 oder 80 km/h fordern.

  2. Er meint sicher das Vorsignal für das Ausfahrsignal wegen des Erkennens der Durchfahrtmöglichkeit. Das Vorsignal zum Einfahrsignal muss es auch geben.
    Und was heißt kleiner Bahnhof. Ein Bahnhof ist eine eisenbahntechnische Anlage mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden und mit Gleiswechsel wenden können.
    Egal wie groß die Anlage ist. Ohne Weiche ist es ein Haltepunkt. Die Signalisierung gilt überall gleich. Nur auf Nebenstrecken ist das anders.

  3. Mal ne andere Frage zu den Signalen. Kann ich vor bzw. an ein Formhauptsignal ein Licht-Gleissperrsignal bauen? Oder MUSS das dann auch ein Form-Gleissperrsignal sein? Vielen Dank.

  4. In einem kleinen Bahnhof gibt es keine Formvorsignale. Ein Formvorsignal muss vor dem Einfahrsignal stehen, um die Stellung des Ausfahrsignals anzuzeigen. Da vermutlich der gerade Schienenstrang auch als Durchfahrgleis gedacht ist, bedarf es am Vorsignal keinen Pfeil, der Langsamfahrt signalisiert, denn das Ausfahrsignal zeigt nur Hp1. Eine Durchfahrt über abknickende Weichenstraßen ist unwahrscheinlich. Das Einfahrsignal zeigt Hp2 bei abknickender Weichenstellung und der Zug darf mit max. 40 km/std. einfahren. Ebenso zeigt das Ausfahrsignal Hp2 bei abknickender Weichenstellung und der Zug darf mit 40 km/std. die Weiche passieren. Gleiches gilt für Lichtsignale. Ein Vorsignalwiederholer innerhalb des Bahnhofes ist nur notwendig, wenn der Lokführer durch bauliche Maßnahmen erst sehr spät die Stellung des Ausfahrsignals erkennen kann.

    1. Wenn das Formvorsignal vor dem Einfahrsignal steht, dann kann es nicht die Stellung des Ausfahrtsignales anzeigen, sondern natürlich nur die des Einfahrsignals.

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