Aus kleinen Spielzeuglokführern werden Modellbahner mit großen Projekten!
In dieser Anlagenvorstellung erzählt Florian seine Geschichte und warum er zeitgleich an zwei Anlagen bastelt:
Wie sind Sie zum Hobby Modelleisenbahn gekommen?
Mein Onkel hat mir zum 10. Geburtstag die Märklin Startpackung ,,Feuerwehr“ geschenkt. Das war mein erster Kontakt zur Modellbahn. Ich war voll begeistert und schnell wurde dann beschlossen, die Lego-Bahn abzubauen und eine Modellbahn aufzubauen. So wurde es immer größer und detailreicher.
Die Leidenschaft für das Hobby habe ich bis heute nie verloren – im Gegenteil sie wächst immer mehr! Erst kürzlich habe ich mir Train Safe Röhren gekauft, um meine langen Züge optimal präsentieren und schützen zu können.
Warum haben Sie sich für den Maßstab entschieden?
Ein Stück weit war es vorgegeben durch das Startset. Es ist damit gewachsen und ich bin dabei geblieben. Ich habe aber auch nie einen Spurwechsel in Erwägung gezogen, da die Spur H0 die ideale Baugröße ist. Spur Z und Spur N wären mir zu klein, in diesen Maßstäben die Details darzustellen wäre mir zu frickelig. Alles was größer ist als Spur H0 ist mir zu wuchtig, vor allem auch zu teuer. Das einzige was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Gartenbahn. Draußen mit dem Zug fahren, durch die verschneite Landschaft oder durch ein Blumenmeer…das hat schon was!
Was war Ihre erste Lokomotive?
Die 212 251-2, aus dem Startset, war meine erste Lokomotive. Sie dreht heute noch ihre Runden auf der Anlage.
Haben Sie eine Lieblingsbaureihe?
Nein, habe ich nicht. Es gibt so viele tolle Lokomotiven ob Dampf, Diesel oder Elektro. Aber natürlich habe ich auch meine Favoriten, wie die S2/6, S3/6, BR 50 mit Kabinentender, die ganze V160 Familie, die BR 232, den Taurus und die BR 103 – um nur einige zu nennen. Da ist kein klarer Favorit dabei.
Wenn Sie mich nach meinen Lieblingszug fragen, ist es einfacher: das ist der Railjet im railjet-roten Gewand! Der ist im Modell – wie auch im Vorbild, einfach traumhaft schön.
Sie haben zwei Anlagen. Wie kam es dazu?
Ausschlaggebend war der Kauf der S2/6 von Märklin. Da die Lok auf der alten Anlage nicht gut fuhr, wegen unsauber verlegten Gleisen, begann ich mit dem Bau einer neuen Anlage.
März 2018 habe ich mich dazu entschieden, eine zweite Anlage aufzubauen. Die Anlage weist im Gegensatz zu meiner ersten Anlage ein festes Thema auf. Man findet sich in Bayern um 1910 an einem schönen Oktober Tag wieder. Die Epoche I hat mich schon länger gereizt, da man leider auch sehr wenige Modellbahnanlagen dazu findet. Als ich mir dann die S2/6 von Märklin gekauft habe, stand der Entschluss fest. Meine ,,Traumanlage“ baue ich mir jetzt auf! Ich konnte bei meiner ersten Anlage schon einige Erfahrungswerte sammeln, bei der neuen Anlage versuche ich jetzt alles besser und vorbildgetreuer zu bauen.
Entstammen die Gleispläne der beiden Anlagen einem Vorbild oder sind sie eine Eigenentwicklung?
Einen Gleisplan für meine erste Anlage gab es nie. Ich hab ja auf der Platte zuvor die Legobahn drauf gehabt. Da hatte ich unten einen Kreis und oben einen Kreis: für meine beiden Züge jeweils einen. Als ich dann umgestiegen bin, haben wir quasi nur die Gleise ausgetauscht. So blieb es bei den beiden Kreisen. Nur stellte sich die Frage, wie verbindet man jetzt diese beiden Kreise? Auf einer Seite hat eine Abfahrt Platz gehabt. Nur wie macht man es auf der anderen Seite?
Bei der Schwarzwald Modellbahn in Hausach haben wir dann zwei große Gleiswendel gesehen. Ich war ganz fasziniert davon und so haben wir die beiden Etagen mit einem Gleiswendel verbunden und das Problem war behoben. So ist oben der Bahnhof Seeburg mit BW entstanden, unten ist der Bahnhof Blumenfeld bei dem hauptsächlich Güter verladen werden. Des Weiteren gibt es dann noch einen Gleisanschluss zum Lagerhaus und zu einer Holzverladung.
Bei der neuen Anlage gibt es auch keinen Gleisplan. Da es sich um eine kleinere Anlage handelt (Maße: 2,8m x 1m), war klar, dass der Mittelpunkt ein Kopfbahnhof sein wird. Da habe ich es einfach gehalten und die Nebenstrecke im Bogen hinunter geführt. Unter dem Kopfbahnhof befindet sich ein kleiner Schattenbahnhof mit Kehrschleife. Mehr Gleise auf so kleinen Raum hätten auch nicht in das Gesamtbild gepasst.
Welches Thema wird auf der Anlage dargestellt und wieso ist es genau dieses Thema?
Erste Anlage: Ein wirklich festes Thema gibt es auf meiner ersten Anlage nicht. Grundlegend lässt sich aber sagen, dass es sich in Deutschland befindet und eher in der Neuzeit spielt. Mit den vielen Bergen und Brücken passt es auch eher zum Voralpenland. Auf der Anlage sind viele kleine Geschichten zu finden. Ein Sportplatz, wo gerade ein Fußballspiel ausgetragen wird, darf auf meiner Anlage nicht fehlen, da ich selber auch mal im Verein gespielt habe. Man findet auch eine Höhle mit echten Steinen im Berg, versteckt hinter einer Brücke. Ein Oldtimertreffen ist ebenfalls nachgestellt, was auch ein Wunsch meiner Oma war, da sie die alten Traktoren so mag. Auf einem Berg wird gerade gefeiert, eine Blaskapelle ist auch anwesend und es wird fleißig getanzt. So sind noch viele weitere kleine Geschichten entstanden.
Zweite Anlage: Auf meiner neuen Anlage sieht das anders aus: da geht es um die Epoche I mit Standort in Bayern der Königlich Bayerische Staatseisenbahnen. Das Thema war schon länger ein Wunsch von mir und jetzt bin ich dabei es zu realisieren. Es reizt mich, da es auch wenige Anlagen gibt die in dieser Epoche bauen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Kopfbahnhof. Aber es werden auch viele Szenen um den Bahnhof zu sehen sein. Wie der Bauernhof zum Beispiel, der seine Tiere draußen auf der Weide hat oder die Stadt bei der ich nur einen Ausschnitt zeigen kann. Zeitlich spielt sich das Ganze im Herbst ab, wenn die Blätter sich verfärben und das Gras nicht mehr ganz so grün ist. Das ergibt auch ein sehr schönes Bild.
Welche Epoche wird dargestellt? Fahren nur Züge einer besonderen Epoche?
Ich habe Züge aus jeder Epoche. Ich kann mich einfach nicht entscheiden – jede Epoche hat ihren Reiz! Ob es jetzt eine Dampflok ist oder eine moderne E-Lok. Ich finde auch den Gegensatz ganz schön. Wenn alt und modern nebeneinander verkehren. Ich finde, auch wenn die Modellbahnanlage noch so modern ist; ein schöner Dampfsonderzug passt hervorragend ins Bild! Spiegelt ja auch die Wirklichkeit wieder.
Welche Digitalzentrale wird verwendet?
Mit der alten Märklin Mobile Station hat es angefangen, die war in dem Startset mit drin. Dann bin ich übergegangen zur Märklin Mobile Station 2, da sie viel mehr Funktionen ermöglicht. Jetzt werden beide Anlagen mit einer MS 2 gesteuert. Ich hab auch schon überlegt mir die CS 3+ von Märklin zu kaufen, aber mich dann doch dagegen entschieden, da ich für meine beiden Anlagen die zusätzlichen Funktionen nicht brauche. Die Lokfunktionen kann man auch alle mit der geupdateten MS 2 steuern und das ist das Wichtigste für mich.
Was fehlt noch auf den Anlagen bzw. soll verbessert werden?
Beide Anlagen befinden sich noch im Bau. Von daher fehlt noch einiges. Bei der alten Anlage gibt es noch eine große Baustelle und das ist der große Berg im Hintergrund. Mit geplantem Wasserfall und davor ein See. Viele Verschönerungsarbeiten sind auch zu erledigen, wie z.B. das Dorf ausgestalten. Im Moment ist aber die neue Epoche I Anlage dran. Da habe ich auch noch so einiges zu tun. Die Stadt und den Bahnhof gestalten und dann alles ausschmücken.
Gibt es eine Lieblingsstelle auf den Anlagen?
Auf der alten Anlage ist nach wie vor der sichtbare Gleiswendel ein Hingucker! Zu sehen, wie sich der Zug hinauf oder hinunter schlängelt… Es gibt aber noch andere schöne Stellen auf der Anlage z.B. der Berg mit dem Tunnel und der Burgruine ist auch ein tolles Bild oder eine Stelle, wo der Zug vom Tunnel hervorkommt und dann in dem nächsten verschwindet ist auch sehr schön.
Eine besonders schöne Stelle auf der neuen Anlage, ist die Kurve gleich nach dem Bahnhof, wenn der Zug zwischen der Altweibermühle und dem Wald fährt.
Wie lang hat der Bau der Anlage bis jetzt gedauert?
Wann wir die Platte für die Legobahn und jetzt Modellbahn aufgestellt haben, wissen wir gar nicht mehr so genau. Es muss so um das Jahr 2005 gewesen sein. Die neue Anlage habe ich am 3. März 2018 angefangen.
Wann schätzen Sie die Fertigstellung?
Wann die beiden Anlagen fertig werden, kann man nicht sagen. Es eilt nicht und ich baue auch nur, wenn ich Lust darauf habe. Es soll ja auch Spaß machen und sich zwingen zu müssen, was zu basteln ist nicht gut. Mir macht es viel Freude, wenn ich die Züge hin und wieder fahren lasse und dies dann mit anderen Menschen teile.
Welche Tipps/ welchen Rat haben Sie für Modellbahner mit einem ähnlichen Projekt?
Erst mal klein anfangen, um in das Thema überhaupt reinzukommen. Alles Schritt für Schritt machen und nicht hasten und somit womöglich unüberlegte Dinge tun, die einen später ärgern. Wie bei mir: ich habe bei meiner alten Anlage auch viel ausprobiert und habe als Kind Fehler gemacht die ich heute nicht mehr machen würde. Manche Dinge stören einen bis heute.
Auf der neuen Modellbahnanlage nutze ich jetzt die Gelegenheit, um aus meinen Fehlern zu lernen. Das ist auch ein guter Tipp: einfach mal ausprobieren und schauen wie es wird.
Worauf muss man beim Gestalten/Ausschmücken auf begrenztem Raum achten?
Der größte Fehler ist es, die Anlage zu überladen. Hier gilt der Spruch ,,Weniger ist mehr“. Lieber auf einen Bahnhof oder noch ein Gleis verzichten und dafür mehr Landschaft einfügen. Gutes Beispiel ist hier meine neue Anlage, die ist auch eher klein. Verspricht aber durch den Kopfbahnhof viel Rangierspaß. Drumherum noch Landschaft hinzufügen – und wichtig: nicht zu viel Häuser! Lieber auf unnötige Sachen verzichten.
Wir danken Florian für die Einblicke in sein Modellbahnhobby und wünschen ihm weiterhin gutes Gelingen und viel Freude mit seinen Projekten!
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