Aserbaidschan ist ein Binnenstaat am Kaspischen Meer, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unabhängig wurde. Die Östliche Partnerschaft verbindet das Land seit 2009 mit der Europäischen Union.
Aserbaidschan Fakten
- Zwei Drittel des Bruttoinlandprodukts werden durch die Ölindustrie erwirtschaftet
- Der Islam wurde im 8. Jahrhundert von arabischen Eroberern verbreitet
- Die erste Oper in der islamischen Welt entstand in Baku
- 40% des Landes sind von Bergen bedeckt
- In Aserbaidschan gibt es 8.350 Flüsse
- In der Azikh Höhle in Aserbaidschan wurde die erste Feuerstelle der menschlichen Geschichte entdeckt
- Das offizielle Getränk des Landes ist Schwarzer Tee
- Die erste Offshore-Ölplattform der Welt wurde 1947 auf dem Kaspischen Meer errichtet. In der gigantischen Industriestadt leben 3000 Menschen.
- Auf der Halbinsel Absheron gilt der Brennende Berg als ein seltenes Naturwunder
- Der ehemalige Schachweltmeister Garry Kasparov wurde in Baku geboren
- Der 13. Oktober ist in Aserbaidschan der „Tag des Eisenbahners“
Eisenbahn in Aserbaidschan
Seit dem Jahr 1880 gibt es in Aserbaidschan Schienenverkehr. Die erste Strecke war nur 27 km lang und diente vor allem dem Transport von Rohöl aus den Ölfeldern von Sabunçu, Suraxany und Balaxanı zu den Raffinerien.
Heute wird der Schienenverkehr von der ADY (Azərbaycan Dəmir Yolları) betreut. Auch die Metro Baku ist ein wichtiger Dienstleister.

Impressionen vom Bahnhof in Baku mit Führung und Einblicken in die verschiedenen Züge gibt es Sie hier
Das Schienennetz der ADY ist insgesamt 2918 km lang, davon sind 800 km zweigleisig und 1278 km mit 3 kV Gleichspannung elektrifiziert. Seit jeher werden Gleise in Russischer Breitspur (1.520 mm) verlegt. Der Güterverkehr ist für den Öltransport von Baku zu den georgischen Häfen Batumi und Poti am Schwarzen Meer ausgebaut.
Im Januar 2021 wurde die neue Eisenbahnbrücke im Bezirk Xirdalan in Betrieb genommen. Nach Erneuerung der Oberleitung wird der Personenverkehr wieder aufgenommen. Bis dahin sind nur Güterzüge auf der Brücke erlaubt. Wegen einer Straßenverbreiterung wurde der Zugverkehr im Sommer 2020 eingestellt und die alte Eisenbahnbrücke abgerissen. Die neue Brücke ist eine einteilige Eisenbahnbogenbrücke und ein wichtiges Bindeglied auf der Strecke Baku – Xırdalan – Sumqayıt.
Zukünftig sollen im Großraum Baku das Streckennetz für den Nahverkehr ausgebaut und die Anzahl der Stationen erhöht werden. Unter den Bauvorhaben ist auch eine Anbindung des Flughafens Baku durch die Bahn.
Der wichtigste Bahnhof für internationale Zugverbindungen ist der Grenzbahnhof Böyük-Kəsik an der Grenze zu Georgien. Auch eine Zugverbindung in den Iran ist möglich. Dafür hat die ADY einen Schlafwagen bei dem schweizerischen Schienenfahrzeughersteller Stadler in Auftrag gegeben. Dieser entwickelte Drehgestelle mit Spurwechselrädern, um den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Aserbaidschan und dem Iran zu ermöglichen. (Der Eisenbahn Kurier berichtete)
Derzeit arbeitet Aserbaidschan intensiv an der Umstellung der Oberleitung von Gleichstrom auf Wechselstrom. Priorität hat hierbei die gesamte Eisenbahnstrecke zwischen Baku und Böyük-Kəsik. Die Umstellung soll zu Einsparungen bei Energie und anderen Ressourcen, Kostenoptimierung, einfachem Betrieb, erhöhter Zuggeschwindigkeit und damit zu einem verbesserten Güter- und Personenverkehr führen.
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Sehenswürdigkeiten
Aserbaidschan hat einige interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sowohl historisch, kulturell und künstlerisch beeindrucken. Die meisten Touristenmagnete befinden sich in der Hauptstadt Baku, sodass Besucher von kurzen Wegen und vielen Eindrücken profitieren.

Die drei Hochhäuser, die sogenannten Flame Towers, wurden von 2007 bis 2013 als Hotel- und Wohnanlagen gebaut. Der höchste Tower ist 181,7 Meter hoch und umfasst 39 Stockwerke. Die Türme sollen Flammen darstellen und sind nachts beleuchtet, so dass sie auch wie züngelnde Flammen erscheinen.

Ein besonders eindrucksvolles Kulturzentrum in Baku ist das Heydər Əliyev Merkezi. Es wurde von 2007 bis 2012 nach Plänen der Architektin Zaha Hadid gebaut und nach dem ehemaligen Präsidenten Heydər Əliyev benannt. Das 100.000 m² Gebäude beherbergt das Nationalmuseum, eine Bibliothek sowie Ausstellungs-, Konzert- und Konferenzsäle.

Der Jungfrauenturm steht im südöstlichen Teil von Baku und ist 29,5 Meter hoch. Der Legende zufolge, soll sich eine Prinzessin vom Turm ins Meer gestürzt haben, um einer arrangierten Ehe zu entgehen. Der Turm wurde 2000 von der UNESCO als schützenswertes Weltkulturerbe eingestuft.

Aserbaidschanische Artefakte & Teppiche gibt es im Museum, welches selbst wie ein aufgerollter Teppich aussieht und jährlich tausende Besucher anlockt. Es zählt zu den beliebtesten Touristenzielen der Hauptstadt und bringt seinen Besuchern die traditionellen Handwerkskünste des Landes näher.