So entwerfen Sie einen Fahrplan für Ihre Modellbahnanlage
Ihre Anlage ist fertig? Sind alle Gleise fest verlegt, sodass auch mit hohen Geschwindigkeiten gefahren werden kann?
…aber wird das Rundendrehen nicht irgendwann langweilig?
Vielleicht können Sie den Kauf von Loks, Wagen oder Zugsets auf Ihre Ideen abstimmen und die Art wie diese über Ihre Anlage fahren sollen? Das Erstellen eines Fahrplans kann Ihnen dabei helfen.
Schöne Anlagen sind der Anfang
Die meisten Modellbahner bauen eine Anlage mit schöner Landschaft, einer Stadt mit Straßenbeleuchtung und mit leuchtenden Straßenlaternen außerhalb, die vor allem im Dunkeln ein herrliches, fast schauriges Schauspiel erzeugen. Dort, wo dann der Zug mit brennendem Spitzenlicht, Innenbeleuchtung in den Wagen und auch brennenden Schlussleuchten noch mal eine extra Dimension erschafft. Schön, oder?
Vor allem, wenn man am Bahnhof den einen Zug einfahren und einen anderen abfahren lässt. Oder wenn Sie die Anlage mit Doppelgleisen versehen haben, sodass Sie mindestens zwei Züge gleichzeitig durch Ihre Traumlandschaft fahren lassen können. Ein herrlicher Anblick! Gerade dann, wenn Sie digital fahren und deswegen mehr Züge in Szene setzen können.
Aber trotzdem – viel mehr als Runden fahren von Bahnhof zu Bahnhof ist meistens nicht drin. Und doch geht es viel besser!
Wahl der Modellbahnen
Sie können zum Beispiel – auch wenn Sie nur einen Bahnhof haben und nur eine einfach verlaufende Streckenführung – verschiedene Aufgaben ausführen. Und für jede Aufgabe können Sie dann eine spezielle Zuggarnitur realisieren. Beginnen Sie zum Beispiel in den frühen Morgenstunden Ihres Modellbahn-Tages mit dem Fahren eines Nahverkehrszugs. Das liefert direkt einige Spielabläufe, denn Sie müssen ihn zuerst auf dem Rangiergelände zusammenstellen. Oder Sie haben ihn am Abend vorher bereitgestellt und müssen dann nur noch die Lok davorsetzen und die Wagenstämme zum Steig fahren (oder den Zug, den Sie hierfür einsetzen wollen).
Danach legen Sie für sich fest, dass dieser Zug z. B. fünf Runden fährt und dann am Bahnsteig hält. Laut Ihrem Fahrplan ist er allerdings „unterwegs“ und hält hier am Bahnhof, um Reisende ein- und aussteigen zu lassen.
Auch wenn Sie also nur einen Bahnhof haben, kann dieser in Ihrem Fahrplan sowohl Haltestelle für unterwegs sein, als auch nach noch ein paar Runden die Endstation (oder eine zweite Haltestelle).
Zuggarnituren
Notieren Sie, welche Zuggarnitur die jeweilige Fahrt macht, denn dafür brauchen Sie das rollende Material wirklich. Haben Sie es noch nicht, können Sie sich auf den baldigen Kauf davon freuen!
Setzen Sie dann einen anderen Zug ein (mit einer anderen Garnitur), die zum Beispiel einen Schnelldienst ausführt (Intercity, abhängig von der Epoche). Und einen Bummelzug zu imaginären kleineren Bahnhöfen. Wobei Sie im Bezug auf Materialwahl an einen kurzen Dieselzug, einen Schienenbus oder eine kleine E-Lok mit zwei Personenwagen denken können.
Zwischendurch können Sie einen Güterzug einsetzen und diesen selbst „unterwegs“ bei einem Be- und Entladebereich rangieren lassen. Wobei Sie vor allem bedenken müssen, welche Lok-Typen Sie haben wollen und welche Wagen und Wagons dazu passen.
Fahrplan
Um das Ganze noch schöner zu machen, können Sie alle anstehenden Fahrten – mit Materialvermeldung – in einem von Ihnen aufgestellten Zeitplan unterbringen. Beachten Sie dabei langsam fahrende Züge (Bummelzüge, Güterzüge) und schnellere Exemplare (Intercitys, internationale Züge). Denken Sie sich realistische Haltezeiten am Bahnsteig aus und wenn Sie das alles in einem Schema erfasst haben, können Sie daraus einen Fahrplan erstellen, wie er auch im Vorbildbetrieb besteht.
Eventuell mit Abfahrt- und Einfahrtauskunft der Züge, die man auf dem Bahnsteig vorfindet und vor allem einen Plan für sich selbst mit den jeweiligen Aufgaben. Zum Beispiel: Erst bereitstellen der Wagen X und Y bevor der Zug X losfahren kann.
In Spur-Zeiten denken
Es gibt Modellbahner die die Fahrtzeiten exakt in die jeweilige Spurgröße umrechnen. Für eine Spur-N-Anlage wird die Fahrzeit verrechnet mit 160 (dem Verkleinerungsfaktor). Eine Stunde in der Wirklichkeit ist dann (einfachheitshalber) 3,5 Minuten in der Spur-Zeit. In H0 ist eine Stunde 6,8 Minuten. Sie sehen, dass Sie in diesen 7 Minuten aus dem Beispiel eine ganze Menge Bewegung machen müssen! Während ein Zug in dieser Zeit unterwegs ist, können Sie auf dem Rangiergelände den nächsten Zug bereitmachen oder Ihre kleinen Rangierbewegungen bei der Fabrik fertig stellen.
Sind die 7 Minuten um, dann lassen Sie den Zug am Bahnsteig stillstehen und beenden damit die Intercity-Reise. In einer Stunde Ihres Modellbahn-Tages haben Sie auf diese Weise bereits verschiedene Aufgaben ausgeführt und Ihre Züge fahren pünktlich nach Fahrplan!
Diese Herangehensweise bringt den Spaß und die Spannung zurück auf Ihre Modellbahnanlage. Selbst wenn diese einfach gehalten ist, können mit den Tipps zum Fahrplan und etwas Fantasie wieder mehr (Inter-)Aktionen und vorbildbetriebliche Abläufe entstehen!
Wir hoffen, dass Sie dieser Artikel inspiriert hat. Haben Sie selbst noch Tipps oder Ideen – lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
Man liest als Kunde und Modelleisenbahner interessiert im Blog und wird von einem selbst geschossenen Foto überrascht! 😉 Das Bild von der 01 vor der Uhr an der Drehscheibe der Lokwelt Freilassing ist von mir. Ich freue mich, dass es Euch gefällt! Hier gibt es noch mehr zur freien Verwendung (privat wie kommerziell): https://www.atishop.de/de/bildergalerie
Hallo Ati,
welch witziger Zufall! Wir danken dir für das tolle Foto und dass wir dieses hier verwenden dürfen. Gutes Bildmaterial wird immer schwieriger zu finden, also stöbern wir gern auf deiner Seite. Und da wir jetzt auch wissen, wer dahinter steht, verlinken wir dich natürlich gern!
Beste Grüße vom ganzen Team!