Anlagenvorstellung: Rosenrot in Italien

Das französische Modellbahnmagazins Loco-Revue berichtete bereits in der Oktober-Spezialausgabe über die H0-Anlage aus Italien. Wir sind sind wiederum jedes Mal aufs Neue fasziniert von den Bildern, die auf Instagram von vielen Modellbahnfreunden geklickt werden und haben den Erbauer zu einer exklusiven Vorstellung auf unserem Blog eingeladen!

In diesem Beitrag erzählt uns Francesco seine Geschichte:


Eine kleine Vorstellung…

Mein Name ist Francesco und ich bin 33 Jahre alt. Ich bin Italiener und lebe in einer kleinen Stadt etwa 30 Kilometer von der weltbekannten Stadt Firenze entfernt, in der schönen Toskana.

Ich habe mich buchstäblich in Züge verliebt, als ich 3 Jahre alt war: Ein Freund meines Vaters zeigte mir einmal seine Spur-N-Anlage in seinem Keller. 30 Jahre sind vergangen, aber ich erinnere mich immer noch daran, wie begeistert ich von dieser Anlage war: all die Zügen, die fuhren, die kleinen Häuschen, die überall verteilt waren – es war unglaublich! Von diesem Zeitpunkt an wollte ich unbedingt meine eigene Anlage bauen.

Ich musste noch 25 Jahre warten, aber 2018 konnte ich endlich mit dem Bau meiner ersten Anlage beginnen, die ich gleich beschreiben werde.

Ich habe mich für die Spur H0 entschieden, weil sie im Handel am weitesten verbreitet ist und weil ich schon 3-4 H0-Lokomotiven hatte, die mir meine Eltern als Kind geschenkt haben. Eine der ersten Lokomotiven, die ich besaß, war zum Beispiel eine wunderschöne E.656 „Caimano“ von Lima in Spur H0, die mich auch nach fast 30 Jahren noch begleitet!

Was mich am Eisenbahnhobby wirklich fasziniert, ist die Möglichkeit, sich zu Hause eine eigene „kleine Welt“ zu schaffen: Mit der Zeit wurde meine Sammlung immer größer und umfasste Modelle aus ganz Europa, nicht nur aus Italien. Das macht natürlich Spaß, ist aber auch ziemlich teuer!
Es ist fast unmöglich zu sagen, welches meine Lieblingsmodelle sind: Es hängt wirklich von der Stimmung oder dem Tag oder der Inspiration des jeweiligen Moments ab.

Im Jahr 2018 habe ich angefangen, meine eigene Anlage zu bauen: Ich habe sie Rosenrot genannt.

Meine Anlage

Meine Anlage ist 440 Zentimeter lang und 80cm breit. Es ist die allererste Anlage in meiner „Karriere“ und es ist meine eigene Entwicklung.
Rosenrot (der Name meiner H0-Stadt) stellt einen kleinen Bahnhof an einer eingleisigen Bahnstrecke ohne Elektrifizierung dar. Auch wenn der Bahnhof recht klein ist (nur 3 Gleise für den Personenverkehr, ein Gleis für den Güter- und Rangierbetrieb), scheint er an einer wichtigen internationalen Strecke zu liegen, denn Züge aus vielen anderen Ländern sind im Fahrplan recht häufig zu finden. An der Vorderseite habe ich eine kurze Paradestrecke (ca. 3 Meter lang) mit Oberleitung eingebaut, so dass ich auf meiner Anlage auch Elektroloks realistisch einsetzen kann.

Das Thema meiner Anlage? Das ist mir nicht ganz klar, und ich bin froh, dass es so ist!
Da ich eine ziemlich große Sammlung von H0-Modellen aus ganz Europa habe (ich habe mindestens 19 verschiedene nationale Eisenbahngesellschaften in meiner Sammlung gezählt!) konnte ich mich nicht auf ein einziges Land beschränken. Deshalb sieht Rosenrot zwar deutsch aus, liegt aber nicht komplett in Deutschland. Es könnte auch die Schweiz, Österreich, Norditalien, Frankreich, die Tschechische Republik und so weiter sein.

Das ist das gleiche Prinzip wie bei der Stadt Springfield in den Simpson-Cartoons.

Francesco S.

Auch die Epoche ist recht vage: Ich würde sagen, von Anfang der 90er Jahre bis 2015 oder so, die Jahre meiner Kindheit und Jugend.

Ich arbeite seit etwa 4 Jahren an meiner Anlage. Der Bau der Landschaft hat mir sehr geholfen, als wir hier in Italien Anfang 2020 wegen Covid eine schrecklich lange Ausgangssperre hatten. Wir durften unsere Häuser nicht verlassen, also war es eine große psychologische Hilfe, Zuhause an meiner Anlage zu bauen. Meine Freundin Elena hat mir von Zeit zu Zeit geholfen. Sie kann hervorragend mit Farben umgehen und ist extrem geduldig – die perfekte Helferin also!

Abgesehen von dieser netten Hilfe habe ich so gut wie alles selbst gemacht. Ich investiere viel Zeit in Details und in die Vegetation, und das ist eines der Dinge, die ich am liebsten mache: Es ist so entspannend und günstig, seine eigenen Wälder zu gestalten!

Ich denke, die Anlage ist jetzt im Wesentlichen fertig. Manchmal füge ich hier und da noch ein paar Details hinzu, aber das große Bild ist fertig. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich es geschafft habe, meine Welt bis zum Ende zu gestalten! Eine Idee, die ich hatte, war, auch eine Oberleitung auf den Bahnhof zu bauen, aber das wäre zu komplex und teuer, also habe ich mich dagegen entschieden.

Alle Züge in Rosenrot werden mit der Z21-Digitalzentrale von Roco gesteuert, welche aus meinem ersten Startset stammt, das ich 2018 gekauft habe.

Auf der Instagram-Seite @rosenrot_anlage gibt es viele Bilder und Videos von Francescos Anlage zu sehen.
Folgen lohnt sich!

Etwas mehr über meine Vorstellung von Modellbau

Der beste Rat, den ich erhalten habe, kam von meinem Freund Pino. Als ich meine Anlage plante, sagte er zu mir:

„Achte darauf, dass die Gleise perfekt verlegt sind. Unterschätze diesen Teil nicht, er ist entscheidend“.

Pino

Er hatte vollkommen Recht. Habe ich seinen Rat befolgt? Teilweise. Am Ende war ich so gelangweilt von den Testläufen, dass ich mich ein bisschen beeilt habe, weil ich mit der Landschaft anfangen wollte. Einige Gleise sind also nicht in der besten Position, in der sie sein könnten. Wenn ich jemals eine zweite Anlage baue, werde ich sicher viel mehr Zeit darauf verwenden, meine Gleise mehr als perfekt zu verlegen!

Ich empfehle wirklich, mit einem digitalen Startset anzufangen, denn für einen kleinen Preis kann man alles haben, was man braucht, um Spaß an der Eisenbahn zu haben. Bei mir war es so. Bevor ich meine Anlage hatte, konnte ich die Gleise auf meinem Fußboden jederzeit einfach auf- und abbauen. Das war eine tolle „Schule“.

Meine zweite Empfehlung ist, nicht mit einer riesigen Anlage anzufangen, sondern etwas Kleines zu bauen: Ein kleines Brett von 10×30 Zentimetern kann schon in ein tolles Diorama verwandelt werden, um Fotos zu machen oder sich einfach an Eisenbahnmodellen zu erfreuen! Der Platzmangel klingt für mich manchmal eher nach einer Ausrede als nach einem wirklichen Grund, nichts zu bauen.

Ich bin niemand, der den Leuten sagt, was sie bei der Modelleisenbahn falsch machen: Jeder hat eine persönliche Sichtweise auf dieses Hobby, und ich respektiere sie alle. Es gibt zum Beispiel Dinge, die ich nicht mag: Ich mag keine engen Kurven, ich mag es nicht, wenn es auf der Anlage keine Landschaft gibt und man nur Schienen sieht, ich mag keine maßstabsfremden Details. Doch das sind nur meine Ansichten! Wenn jemand Spaß an engen Radien oder spielerischen Details hat, dann freue ich mich für ihn oder sie. Es ist einfach nicht mein Ding.

Ich denke, das Wichtigste ist, dass man Spaß an seinen eigenen Zügen hat. Manchmal vergesse ich das und nehme die ganze Sache mit der Anlage zu ernst: Es sind ja schließlich Züge! Sehr kleine Züge! Also, immer mit der Ruhe.

Rosenrot in der Galerie

Hier gibt es nochmal die schönsten Impressionen der Anlage:

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Mehr von Rosenrot

Rund 9.000 Follower (Stand: Dez. 2022) bei Instagram feiern die wunderschönen Ausschnitte und Details, die die Anlage Rosenrot zu bieten hat. Folgt Francesco mit seiner rosenrot_anlage und bleibt auf dem Laufenden!

Eine breites Spektrum an Bewegtbild zu Themen wie Unboxing, Trainspotting, Messe-Reportagen und News aus der Szene gibt es von Francesco schon länger auf YouTube. Nun hat der TV-Journalist angefangen, einige Videos seiner Anlage Rosenrot und seiner Sammlung zu posten.


Sehen Sie sich hier unsere letzte Anlagenvorstellung auf dem Blog an!

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