Die Europameisterschaft führt uns auch nach Rumänien.
Hier ist die Căile Ferate Române (CFR) das staatliche Eisenbahnunternehmen, welches ein Streckennetz von ca. 20.077 km bedient.
Der Personenverkehr ist regional unterteilt. Hier werden Züge mit verschiedenen Gattungen eingesetzt und unterscheiden sich außerdem in Reisegeschwindigkeit und Ticketkosten.
- Regional (R)
- Interregio (IR)
- Intercity (IC)
Auch Nachtzüge sind verbreitet. Meistens sorgt der IR für eine schnelle Verbindung zwischen den Städten, wo eine Reservierungspflicht herrscht und die Ticktes deutlich teurer sind als bei den langsamen Regional-Zügen.
Loks in Rumänien
Rumäniens E-Loks sind allesamt nachgebaute und teilweise eigens weiterentwickelte Versionen der Baureihe 060 EA und entstammen dem schwedischen Prototypen der ASEA. Die 6-achsigen und über 100 Tonnen schweren Lokomotiven wurden schnell zu Exportschlagern und sind nach wie vor bei fast allen Eisenbahngesellschaften am Balkan zu finden.
Bei den Dieselloks gibt es ebenfalls eine Standardlok, nämlich die Baureihe 060 DA, wobei der Prototyp 1959 aus der Schweiz geliefert wurde.
Die neuesten Fahrzeuge der C.F.R. sind Dieseltriebwägen vom Typ Desiro, wie man sie auch aus Österreich kennt. Sie werden allerdings auch im Fernverkehr eingesetzt.
Wer mehr über die Rumänische Eisenbahngeschichte erfahren möchte, kann hier weiterlesen!
Streckennetz Rumänien
Die Österreicher waren es auch, die 1857 die erste Eisenbahnstrecke des rumänischen Streckennetzes gebaut haben, um die Fahrzeit von Timisoara nach Wien auf 36 Stunden zu verkürzen.
3.292 km des rumänischen Streckennetzes sind elektrifiziert und 2.707 km sind zweispurig. Aufgrund von Investitionsstaus und fehlenden Geldern für die Instanthaltung, ist die Infrastruktur veraltet – ebenso wie das Rollmaterial, wodurch man mit der Bahn langsamer ist als mit dem Auto. Die ausgebaute Strecke von Bukarest nach Constata ist zwar auf 160 km/h ausgelegt – auf anderen Hauptstrecken ist man allerdings nur mit 100 km/h unterwegs. Manchmal sogar mit nur ca. 50 km/h, aufgrund des desolaten Oberbaus.
Seit Rumäniens EU-Beitritt werden langsame Fahrstrecken durch Fördermittel beseitigt, jedoch werden diese nicht hinreichend ausgeschöpft, um das Eisenbahnnetz am Balkan am Leben zu erhalten.
Bahnhof Bukarest
Der größte und wichtigste Bahnhof in Rumänien ist der pompöse Hauptbahnhof von Bukarest. Der Gara de Nord ist ein Kopfbahnhof mit 14 Gleisen und hat Anschluss an 2 Metrolinien sowie Obus, Autobus und Straßenbahnlinien.
- Nach Rumäniens Eintritt in die EU wurde das Gebäude im Inneren renoviert
- Direkt unter dem Bahnhof befindet sich die Bukarester U-Bahn
- Fast alle rumänischen Hauptlinien starten oder enden im Gara de Nord
- Ursprüngliche hieß der Bahnhofs Gara Târgoviștei, benannt nach der angrenzenden Straße Calea Târgoviștei (heute Calea Griviței).
- Der Bahnhof wurde 1868-1872 errichtet
- 1895-1896 wurde der östliche Anbau in einem ganz anderen Stil errichtet. Grund war der Besuch des österreichischen Kaisers für den man einen ‚Kaisersaal‘ benötigte.
- In Rumänien wird die Zuglänge am Bedarf orientiert
- Während des Zweiten Weltkrieges wurde Bukarest und sein Bahnhof mehrfach bombardiert
Eisenbahnmuseum Bukarest
Das Museum der rumänischen Eisenbahnen in Bukarest (Muzeul Cailor Ferate) ist eines der ältesten Eisenbahnmuseen Europas!
Die Idee dazu entstand bereits 1924 und so wurde das Museum 19393 eröffnet. Es sollte vor allem einen Bildungsauftrag erfüllen und einen Beitrag zur Ausbildung der CFR Personale leisten. Trotzdem wurde auch an allgemeine Besucher gedacht und so werden im Muzeul Cailor Ferate die vielfältigen Aktivitäten der Eisenbahn, die Reichtümer und Schönheiten des Landes und die Reisemöglichkeiten der CFR dargestellt.
Damals hatte man nicht nur ein Gebäude zur Verfügung sondern auch ein Freigelände. Leider wurde 1944 der größte Teil der Sammlung Opfer eines Bombenangriffs. 1953 wurde es am heutigen Standort, an der Ostseite des Bahnhofs Gara du Nord, wiedereröffnet. Da es 1960 wegen umfangreichen Umbaumaßnahmen erneut geschlossen werden musste, wurde es im Juni 1969 ein weiteres Mal eröffnet. In der heutigen Form präsentiert sich das Museum seit 2012 und gehört seitdem zum Nationales Eisenbahnqualifizierungs- und Ausbildungszentrum der Eisenbahn.
Das Museum ist nicht groß, jedoch reichlich bestückt. Das Highlight ist eine Modelleisenbahn die 2011 auf 14x4m errichtet wurde und einen Ausschnitt der rumänischen Eisenbahnwelt darstellt.
Des weiteren werden nicht nur Modelle von Lokomotiven ausgestellt, sondern auch von Geräten und Maschinen der Infrastruktur.
Einen anschaulichen Bericht über Rumäniens Eisenbahnmuseum gibt es hier!
Wassertalbahn Rumänien
Echtes Eisenbahnabenteuer in Europa! Noch immer begibt sich die letzte dampfgeführte Waldbahn auf Schmalspur zwecks Holztransport in die einsamen Wälder in die Grenzregion Rumänien / Ukraine. Die mehrstündige Fahrt beginnt auf dem Gelände eines riesigen Sägewerks in Viseu de Sus und führt auf abenteuerlichen Gleisen in urwüchsige tiefe Täler der Karpaten.
Die Wassertalbahn ist seit 2010 als rumänisches Kulturgut unter Schutz gestellt.
Touristen erwarten Traumlandschaften und Eisenbahnnostalgie vom feinsten. Für sie hat man mittlerweile teils offene Plattformwagen hergerichtet, die auf Bestellung angehängt werden.
Sehenswürdigkeiten Rumänien
Parlamentspalast
Der Parlamentspalast in Bukarest ist das größte Parlamentsgebäude der Welt und auf Platz Eins der größten Bauwerke Europas.
Holzkirchen
Die Holzkirchen in den Maramureș zählen etwa 60 hölzerne Kirchengebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert und beeindrucken durch meisterhafte Architektur und wunderschöne Malereien. Acht der Holzkirchen wurden im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Skulptur
Die Skulptur von Decebalus ist Europas höchste Felsskulptur. Decebalus war der letzte König von Dakien, einem Land, das Teile des heutigen Rumänien umfasste.
Die 55 Meter hohe Statue wurde von zwölf Bildhauern in die Felswand gemeißelt. Die Fertigstellung dauerte zehn Jahre (1994–2004) und kostete am Ende kostete über eine Million US-Dollar.
Schloss Bran
Auf dem Felsen Dietrichstein befindet sich das historische Schloss Bran. Es wurde 1357 als Grenz- und Zollburg errichtet bis 1916 rumänische Truppen einfielen und die „Törzburg“ eroberten.
Nachdem sich Siebenbürgen an Rumänien angeschlossen hatte, schenkte die Kronstadt 1920 das Schloss Königin Maria. Die Gattin von König Ferdinand I ließ das Schloss umbauen und restaurieren. Sie machte es auch zu ihrem Hauptwohnsitz und das Schloss wurde zur Residenz der königlichen Familie.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rumänien kommunistisch, und der Staat übernahm Schloss Bran. Unter Staatspräsident Nicolae Ceaușescu wurde es zur Touristenattraktion ausgebaut, die bis heute jährlich rund 560.000 Besucher anzieht.
Am 26. Mai 2006 erfolgte die Rückgabe des Schlosses und die neuen Eigner eröffneten die Törzburg am 1. Juni 2009 als Museum. Dort sind nun Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg ausgestellt.
Das Schloss steht unter Denkmalschutz.
Rumänien bei MSL
Neben einer großen Auswahl an rollendem Material der CFR, gibt es beim Modellbahnshop-Lippe unter anderem auch diese Highlights: