So gut Ihre Modellbahnanlage auch zusammengesetzt sein mag, sie stößt irgendwann an ihre Grenzen. Oftmals äußern sich diese Grenzen durch Entgleisung.
Kurven auf der Anlage sind ein Stück schärfer als im Vorbildbetrieb. Das kommt natürlich daher, dass man nur begrenzen Platz hat und die Streckenführung trotzdem so interessant wie möglich gestalten möchte. Aber wenn Sie lange Züge bei hoher Geschwindigkeit durch scharfe Kurven fahren, bekommen Sie die Naturgesetze zu spüren. Das schwächste Glied gibt nach und der Zug entgleist. Das passiert jedem – sogar Modellbahnern mit jahrelanger Erfahrung passieren noch Entgleisungen.
Auch wenn es schwierig wird, Entgleisungen gänzlich auszuschließen, ist es durchaus möglich ein paar präventive Maßnahmen zu ergreifen, um sie auf ein Minimum zu beschränken.
Steuerungsfehler
Die meisten Verkehrsunglücke werden durch Fahrfehler oder einem Defekt am Fahrzeug verursacht. Das gilt auch für die Steuerung einer Modellbahn. Um Entgleisung zu vermeiden, muss derjenige, der die Züge steuert, gut aufpassen.
Ein paar Richtlinien:
- Modellzüge müssen in einem realistischen Tempo fahren, vor allem in scharfen kurven
- Es ist ein Risiko, die Modellbahnzüge in Höchstgeschwindigkeit fahren zu lassen
- Geschwindigkeiten erhöhen und verringern muss gleichmäßig vonstattengehen
- Ein Modellzug muss erst vollständig zum Stillstand kommen, bevor er seine Fahrtrichtung ändern kann
- Vergewissern Sie sich, dass die gewünschte Strecke frei ist, bevor Sie eine Weiche umstellen.
Das Nachstellen des Vorbildbetriebs im Bezug auf Geschwindigkeiten und Abläufe sorgt nicht nur für realistische Manöver, sondern automatisch auch für extra Sicherheit. Im Vorbildbetrieb verlangsamen sich die Züge sehr gleichmäßig und ziehen auch sehr gleichmäßig wieder an. Und die Geschwindigkeiten auf Rangiergelände sind sowieso sehr gering!
Auch wenn es amüsant sein kann, die Modellzüge entgleisen zu sehen, kann es natürlich auch bleibende Schäden an den Zügen oder den Gleisen verursachen. Bedenken Sie dies, bevor Sie versuchen bewusst eine Entgleisung zu verursachen. Vor allem beim Testen einer neu angelegten Gleisstrecke ist es ratsam dabei Modellbahnen einzusetzen, die durchaus einen Kratzer abbekommen können.
Mechanische Fehler
Aber auch mit der größten Sorgfalt können Entgleisungen vorkommen. Oft ist es dann auch schwierig den wahren Grund dafür herauszufinden. Darum ist es besser, Entgleisungen schon beim Bau der Anlage zu vermeiden. Das genaue und gewissenhafte Anlegen der Schienen kann einem zukünftig eine Menge Probleme ersparen. Die Abstände zwischen den Gleisen an sich und den Gleisen mit umliegenden Dingen müssen ganz genau bedacht werden. Ein erster Schritt, einen mechanischen Defekt aufzudecken ist, das gleiche Szenario mit mehreren Modellbahnen auszuführen. Entgleist nur eine spezifische Lokomotive, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Lok defekt ist. Entgleisen aber alle Züge an der gleichen Stelle, sind wahrscheinlich die Gleise schuld.
Wartung
Eine weniger offensichtlichere Ursache, kann mangelhafte Pflege der Modellbahnanlage sein. Das Sauberhalten der Schienen und Räder der Züge kann eine Menge Elend vermeiden.
Fehlern auf der Spur
Der Fehler, der zur Entgleisung führt, lässt sich am besten aufspüren, indem man das gleiche Szenario wiederholt. Lassen Sie den Zug noch einmal durch die gleiche Kurve fahren und beobachten Sie von Nahem, was dort nun genau falsch läuft. Probieren Sie eventuell verschiedene Geschwindigkeiten aus und versuchen Sie dabei jedes Mal eine Variable in diesem Szenario zu verändern.
Aber letztendlich ist es vor allem wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und zu akzeptieren, dass Entgleisungen passieren können, auch wenn Sie Ihr Bestes geben, diese so gering wie möglich zu halten.